Funkklingel oder Klingelanlage – wo ist eigentlich der Unterschied?

Was ist für mich besser geeignet und wie installiere ich eine Funkklingel überhaupt? Fragen, die hier ihre Antworten finden.

Nun ja – wer wohnt, der braucht auch eine Klingel, denn sonst bekommt man nicht mit, wenn der Paketbote eine Sendung abliefern will oder die Freunde zum Kaffee vor der Tür stehen und um Einlass bitten.

Schauen wir zunächst mal auf den Unterschied zwischen der Klingelanlage und einer Funkklingel.

Die Klingelanlage

Klassisch besteht eine Klingelanlage aus einem Drucktaster, der an der Außentür über ein verlegtes Kabel, den so genannten Klingeldraht, montiert wird. Wird der Drucktaster betätigt, wird ein elektronisches Signal an den Türgong im Haus oder in der Wohnung weitergeleitet. Der Türgong gibt dann seinerseits ein akustisches Signal, also einen Ton ab und man weiß: Es steht jemand an der Tür.

Da es zwei verschiedene Arten von Gongs gibt, unterscheidet man zwischen der Klangerzeugung und der Art der Signalübertragung. So gibt es elektromechanische Gongs, bei denen der Klang über ein so genanntes Klangeisen erzeugt wird und elektronische Gongs. Bei diesen wird der Klang über einen Tongenerator erzeugt. Die Stromversorgung erfolgt dabei über einen Klingeltrafo, der in der Regel im Zählerschrank oder in einem Unterverteiler verbaut wird, da Klingeltrafos eine Eingangsspannung von 230V~ (Die Tilde steht für Wechselstrom) benötigen. Dort wird diese dann in die viel geringere Ausgangsspannung von 8 V~ umgewandelt. Da sich die Stromaufnahmen der Gongs unterscheiden, wird dementsprechend ein Trafo mit 1 A oder 2 A benötigt. Das „A“ steht hier für Ampere und beschreibt die Einheit der elektrischen Stromstärke.

Hinweise:

Bei elektronischen Gongs oder solchen mit verschiedenen Melodien, müssen immer die vorgegebenen Batterien eingelegt werden. Auch dann, wenn der Gong zusätzlich an einen Klingeltrafo angeschlossen ist.

In vielen Altbauten kommt es noch oft vor, dass auch alte Klingelanlagen vorhanden sind. Hier sind dann meist auch nur zwei Leiter vorhanden. Ist das der Fall, dann wurde in der Regel ein Leiter vom Klingeltrafo aufgetrennt und die beiden offenen Enden im Klingeltaster festgeklemmt.

Klingelanlage – Die Installation

Eine Klingelanlage zu installieren, ist eigentlich auch für den Laien eine nicht zu komplizierte Tätigkeit, aber dennoch sehr aufwändig. Die meisten Klingelanlagen arbeiten auf Kleinspannung, d.h. auf 8 Volt. Um diese Kleinspannung zu erreichen, wird der Klingeltrafo benötigt.

Auf der einen Seite hat der Trafo einen normalen 230 Volt Netzanschluss und wird entweder mit Netzstecker oder zum Festanschluss geliefert. Auf der Ausgangsseite des Klingeltrafos wird die Spannung dann auf 6, 8, 12 oder 24 Volt heruntertransformiert. Nur mit dieser Spannung kann eine Klingel angeschlossen werden.

Was wird zur Installation gebraucht?

  • Klingeltrafo, wahlweise für den Einbau in die Verteilung oder für die Aufputz-Montage
  • Türklingel oder Gong (hierbei sollte die Anschlussspannung bei 8 - 12 Volt Kleinspannung liegen
  • Einen Klingeltaster für die Außenanbringung am Haus oder an der Wohnungstür, wahlweise in Aufputz- oder Unterputz-Ausführung

Klingeldraht (YR 6 x 0,8) oder ein Schwachstromkabel (J-Y (ST)Y 2 x 2 x 0,8)
Es wird ein Stromkreis vom Trafo zum Klingeltaster an der Tür, vom Klingeltaster zum Gong/Klingel und von der Klingel wieder zum Trafo hergestellt. Drückt man dann den Klingeltaster, wird der Stromkreis geschlossen und der Gong/die Klingel ertönt.

Schritt für Schritt - so geht’s

  • Beginnen wir mit dem geeigneten Platz für den Klingeltrafo. Am besten funktioniert ist dies im Hauptverteiler oder im Unterverteiler. Wird der Einbau nachträglich vorgenommen, kann es auch sein, dass dies nicht möglich ist. In diesem Fall ist ein Platz aufputz neben der Klingel, bzw. dem Gong eine gute Wahl. Es ist auch möglich, den Klingeltrafo an einer Steckdose mit 230 Volt durch einen Netzstecker anzuschließen.

 

  • Im zweiten Schritt wird die Türklingel an der entsprechenden Tür installiert (Haustür / Eingangstür). Handelt es sich um eine Neuinstallation, dann wird zunächst neben der Eingangstür eine Unterputzdose auf 1,05 Meter Höhe (Standardmaß) ab fertigem Fußboden gesetzt, um hier später den Klingeltaster einzubauen. Wird der Klingeltaster nachträglich eingebaut, dann kann man diesen auch als einen Aufputz-Klingeltaster installieren.

 

  • Jetzt suchen Sie im Haus oder in der Wohnung einen geeigneten Platz für die Klingel, bzw. den Gong. Dieser sollte so gewählt sein, dass das akustische Signal später in allen Bereichen des Hauses/der Wohnung auch gut zu hören ist. Bei der Neuinstallation wird auf einer Höhe von 2,10 Meter ab fertigem Fußboden, eine Wandauslassdose gesetzt. Sollen die Arbeiten ohne das Aufbrechen der Wand umgesetzt werden, dann wird die Klingel Aufputz an dem als geeignet gewählten Platz montiert.

 

  • Jetzt folgen die entscheidenden Schritte: Die Klingelanlage wird angeschlossen.
    Klemmen Sie dazu die rote Ader der Klingelleitung (YR 6 x 0,8) zur Türklingel, an einen Ausgang des Klingeltrafos (8V).An der Türklingel wird diese rote Ader auf den Tasteneingang des Klingeltasters geklemmt. Auf die zweite Klemme wird die schwarze Ader der Klingelleitung geklemmt.Genau diese schwarze Ader klemmen Sie als nächstes im Verteiler mit der schwarzen Ader der Klingelleitung (zur Klingel / Gong) zusammen.An der Klingel wird diese Ader nun auf eine Klemme (8V) geklemmt. Auf die zweite Klemme der Klingel wird jetzt der blaue Draht geklemmt.Dieser blaue Draht muss nun im Verteiler auf die zweite Klemme am Klingeltrafo (8V) geklemmt werden.Als nächstes wird dann der Klingeltrafo an das 230 Volt-Netz angeschlossen.

    Schalten Sie vor dem Anschließen die Stromversorgung für den entsprechenden Bereich aus und erst nach dem Anschließen wieder ein, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.

    Als nächstes eine abgesicherte Phase (schwarz) von einem Leitungsschutzschalter (B10A) auf die Klemme „L“ des Klingeltrafos und von der Neutralleiterschiene eine Verbindung „N“ (blauer Draht) zu Klemme „N“ des Klingeltrafos herstellen.

    Mit diesem Schritt sind alle Klemmarbeiten zur Installation der Klingelanlage abgeschlossen.

  • Beim Drücken des Klingeltasters wird der 8-Volt-Stromkreis geschlossen und die Klingel/Gong sollte zu hören sein.

Zusätzlicher Hinweis bei nachträglicher Installation einer Aufputz-Türklingel

Sollte es nicht möglich sein, eine Klingelanlage ohne größere Stemmarbeiten zu installieren, gibt es folgende Möglichkeit:

Ist der geeignete Platz in der Wohnung/dem Haus gefunden, sollte eine 230 Volt-Steckdose in der Nähe sein. Montieren Sie nun auf 2,10 Meter Höhe einfach die Klingel und den Aufputz-Klingeltrafo nebeneinander. Der Klingeltrafo wird jetzt einfach in die Steckdose eingesteckt und so entsprechend mit Strom versorgt. Jetzt wird von hier eine Klingelleitung (YR 6 x 0,8) zur Klingel an der Wohnungs- bzw. Haustür verlegt. Hier bietet sich wieder ein Kabelkanal an. Wie oben bereits beschrieben, verklemmen Sie entsprechend auch hier die Klingelanlage mit der Türklingel. Jetzt kann die Klingelanlage in Betrieb genommen werden.

Die Funkklingel

Wie der Name schon sagt, funktioniert eine Funkklingel absolut drahtlos. Eine Funkklingel besteht aus zwei selbständigen Teilen. Dem Sender und dem Empfänger. Bei der Funkklingel wird das Signal per Funk übertragen. Die Funkklingel gibt im Haus mit einem akustischen und/oder einem optischen Signal die Information, dass jemand vor der Tür steht.

Der ganz große Vorteil einer solchen Funkklingel ist die Mobilität, denn sie können den Empfänger überall mit hinnehmen, wo es eine Steckdose für den Empfänger gibt. Genügen in der Regel in Einfamilienhäusern Reichweiten bis zu 150 Metern, liegt diese bei guten Modellen sogar zwischen 500 und 1000 Metern. Der Gong, bzw. der Signalton lässt sich sogar individuell an den eigenen Geschmack, das persönliche Hörvermögen oder die Umgebung anpassen.

Funkklingel – Die Installation

Die Installation einer Funkklingel ist denkbar einfach. Meist kann dies sogar ohne Werkzeug umgesetzt werden, da bei den meisten Modellen ein Selbstkleber mitgeliefert wird. So können sie den Sender, also den eigentlichen Klingeltaster, an einem geeigneten und gut sichtbaren Platz außen an der Tür anbringen. Der Sender benötigt keinen Stromanschluss und auch keine Batterien, da dieser völlig autonom arbeitet. Der Empfänger ist als so genannter Plug-In-Empfänger einfach in eine Steckdose zu stecken und somit ans Stromnetz anzuschließen.

Da alle Hersteller darauf achten auch besonders formschöne Modelle in den Markt zu bringen, lassen sich sowohl Sender und Empfänger sehr gut in das Wohnumfeld integrieren und wirken nicht störend.
Ist ein herkömmlicher Türgong meist ein schriller oder lauter Ton, der einen zusammenzucken lässt, sind die bis zu 50 verschiedenen Melodien, die in den Funkklingeln vorinstalliert sind, angenehme Botschafter des Besuchs an der Tür. Zudem sind auch Modelle mit Vibrationsalarm erhältlich, die bequem in der Tasche getragen werden können.

Können sich Funkklingeln gegenseitig stören?

Die Frage ist durchaus berechtigt, denn wenn etwas gesendet wird, erfolgt dies immer auf bestimmten Frequenzen. Warum sich Funkklingeln in einem Mehrfamilienhaus nicht gegenseitig oder durch andere Fernbedienungen stören, obwohl alle die gleiche Frequenzbreite nutzen, lässt sich leicht erklären. Funkklingeln verfügen über ein automatisches Codierungssystem, so dass jeder Sender ein einzigartiges Signal absetzt. Sollte eine Frequenz bereits besetzt sein, ist das Codierungssystem intelligent genug, um die Frequenz entsprechend zu wechseln.

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